Zum Einstieg wird uns dieses Mal Arzu Toker Einblicke geben, wie Sprachen ihre Identität und ihr Denken geformt haben.
Arzu Toker stammt aus dem Osten der Türkei und wuchs in einer Familie auf, in der viele Sprachen gesprochen wurden, wie Türkisch, Kurdisch, Arabisch, Armenisch oder Französisch. Nachdem die Familie innerhalb der Türkei umgezogen war, ist sie als junge Frau allein nach Europa gekommen. Heute lebt und arbeitet sie als Schriftstellerin und Journalistin in Deutschland.
„Sprache ist Ausdruck des Denkens. Nicht nur ich, auch andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller zehren vom Denken, von Gefühlen, Glauben, Ängsten und Weisheiten der Vorfahren. Wanderer, wie auch ich, haben das Glück oder auch das Pech, all diese Weisheiten, Irrtümer, Gedanken und Gefühle anderer Völker auf unserem Weg schon durch die Sprache zu erfahren. Zum Glück, wenn wir Schriftstellerin sind, bereit diese zu erobern; verhängnisvoll, falls wir als Mädchen oder als Junge in einer konservativen Familie leben.“
Ich freue mich schon auf eine lebhafte Diskussion!